Stephan und der Kakapo

Wir sind da. Am anderen Ende der Welt und das im unteren südlichen Zipfel. Kaum fünf Stunden Flug nach Singapur, sechs Stunden Aufenthalt und weitere zehneinhalb Stunden später sind wir in Christchurch angekommen. Neuseeland. Wow.  Erst mal eine Sim Karte kaufen, den Camper abholen und nochmal nachdenken, rechts, links, wie war das nochmal?

4 Wochen Flatrate   Rechts, Links, Huäh?

Linksverkehr, also wie Rechtsverkehr blos auf der anderen Seite. Kein Problem, wir kriegen das hin. Erst mal ab auf den Campingplatz in Christchurch, nicht weit weg vom Flughafen und dann alles einkaufen, was wir denken zu brauchen. Mitbringen geht ja nicht, alles was entfernt mit irgendwas biologischem zu tun hat muss aus Neuseeland draussen bleiben. Das geht soweit, dass die einem die Wanderschuhe am Flughafen putzen. Zum Glück gibts die wichtigsten Kochdingens im Camper.

unser Heim   Schlaf, Ess und Wohnzimmer, links das Bad

Alles verstaut, fast nix vergessen, super, dann kanns nach dem Ausschlafen losgehen nach Christchurch rein. Wir nehmen den Bus, da wir keine Ahnung haben, wie das mit den Wohnmobilen in der Stadt so funktioniert. Im Februar 2011, sechs Monate nach dem ersten Beben bei dem Christchurch schon arg zerstört wurde, ereignete sich ein zweites Beben bei dem 185 Menschen ums leben kamen. Grosse Teile von Christchurch sind noch nicht wieder aufgebaut, provisorische Bauten  funktionieren aber recht gut.


Container Mall   Container Caffee

Zum Beispiel das Container Einkaufszentrum. Aufgebaut nach dem Erdbeben ist es heute eines der Touristenziele. Bei der Bevölkerung gehen die Meinungen auseinander. Sollen die alten Gebäude möglichst schnell abgerissen werden um neuen Platz zu machen oder ist es besser, die alten Gebäude zu renovieren?

Rechtwinkelig   Winterwerbung

Da wissen wir keine wirkliche Antwort drauf. Was wir wissen ist, dass es ein komisches Gefühl ist wenn während der Osterzeit die Vorbereitungen für den Winter beginnen. Hmmm, Sommer an Weihnachten und Winter im Sommer? Alles ein wenig komisch hier. Egal, es gibt Ostereier an jeder Ecke, das passt auf jeden Fall schon mal.

Easter Bunny Egg   Easter Bunnz Egg

Die Kathedrale in der Innenstadt ist seit dem Erdbeben gesperrt. Der Turm und ein Teil der Kirche sind eingestürtzt. Der anglikanische Bischof möchte die Kirche abreissen und neu bauen lassen, der Grossteil der Chirstchurcher wollen die Kathedrale renovieren lassen. Hmmmm, was geschehen wird ist noch nicht klar. Mal schauen, wie lange die Entscheidung auf sich warten lässt.

Kathedrale   Kathedrale

Die alte Tram fährt noch durch die Altstadt. Zumindest einen Teil davon, was früher eine Rundfahrt war ist jetzt eine Vor- und Zurückfahrt. Aber sehr nett gemacht, der Schaffner und Zugführer erzählt von der Geschichte und nimmt sich alle Zeit der Welt um Fragen zu beantworten. Sich alle Zeit der Welt zu nehmen scheint eine Eigenschaft in Neuseeland zu sein. Stress gibts hier nicht. Jeder wartet geduldig auf was auch immer und alle Menschen sind super nett und freundlich. Das ist ein wenig diametral zu China (oder auch Deutschland?).

1914er Tram   1971 Trambenutzer

Apropos China, Neuseeland gilt als eines der Traumziele in China. Warum das so ist, wissen wir nicht. Wir vermuten aber, dass es daran liegt, dass der chinesische Führerschein hier anerkannt ist. Ein Wohnmobil zu mieten und die Inseln zu erobern scheint ein Erlebnis nicht nur für uns Deutsche zu sein. Und die Erinnerungsfotos natürlich auch.

Zi, Er, San   Whiskz in the jar

Neben den Ruinen gibt es aber auch richtig schöne Ecken am Fluss. Dort kann man auf kleinen Flussbooten eine Rundfahrt machen, ähnlich wie in Venedig, nur dass die Ruderer nicht so laut singen.

Einbahnstrasse   Der Fluss

Soweit alles super, nur das Wetter lässt zu wünschen übrig. Regen, kalt, windig. Egal, wir fahren weiter die Ostküste runter nach Timaru. Bevor wir aber losfahren halten wir noch mal eben beim Wohnmobilvermieter an, um eine zweite Decke und den versprochenen zweiten Satz Handtücher abzuholen. Und weils auf dem Weg liegt, halten wir gleich noch am Willowbank Wild Life Reserve. Vögel und Natur gucken. Wer weiss ob's sowas in Neuseeland in echt gibt und ob wir die Gelegenheit kriegen während unseres Urlaub sowas wirklich zu sehen.

Dann mal los   und nichts wie rein

Unerschrocken und gut ausgerüstet machen wir uns auf den Weg, die wilde Natur zu erleben. Stephan war die ganze Zeit am motzen, dass er endlich einen Kakapo sehen möchte. Hmmmm, das ist eine lange Geschichte, aber wir kommen sicher noch drauf. Wer nicht warten möchte kann mal nach Douglas Adams und Kakapo googeln.

Explorer   die Wildnis
Raupen   Cape Barren Goose

Der Park ist super schön angelegt, für alle Tiere gibts eine ausführliche Beschreibung und die meisten sind in Freilaufgehegen, durch die man durchläuft. Allerdings muss man immer aufpassen, dass man keines der Viecher mit rauslässt. Nur einen Kakapo gibts nicht.

Algen im Wasser   Enten im Algenwassser

Bei der zweit-besiedelung Neuseelands (die Maori waren schon im 13ten Jahrhunder da, die Engländer sind erst im 16ten Jahrhundert hier aufgekreutzt) waren alle der festen Überzeugung, der Fischotter war schon da. Allerdings ist das eher unwahrscheinlich, da Neuseeland vor dem Menschen nur von Vögeln besiedelt wurde. Die Flugeigenschaften von Ottern sind nun nicht wirklich gross. Und wo die Ringelblumen herkommen weiss auch keiner.

wie ein Fisch im Wasser   Ringelblume

Das Lama und Alpaca sind zwischenzeitlich fast heimisch geworden. Neben den Schafen und neuerdings immer mehr Kühen sind sie sehr beliebte Wollproduzenten. Und natürlich die Ziegen für den Käse.

Gastarbeiter   auf Diät

So, jetzt haben wir auch das Picknick Gelände gefunden, aber die versprochenen Kiwis noch nicht. Und wir reden von den Vögeln, nicht den Früchten. Dafür sehen wir mehr und mehr andere Vögel, die Richtung stimmt also schon mal.

 Picknick Gelände    Vogelviech

Zwischendrin hat sich ein Tuatara versteckt. Was wie eine normale Eidechse oder so aussieht ist in Wahrheit der nächste Verwandte der Dinosaurier. Das sieht man dem Kerlchen so auch nicht an.

der Dino-Nachfolger   Vogelviech

Und endlich ists soweit. Lange angekündigt und ganz am Ende der Tour durch den Park kommt er: Der Kiwi. Tataaaa. Super vorbereitet wie wir waren wussten wir natürlich nicht, dass der Kiwi ein nachtaktives Geschöpf ist. Tagsüber wird geschlafen und sonst mal gar nichts. Der Park hat eine "Kiwihöhle" gebaut, da ists schön dunkel und die Kiwis denken es ist Nacht. Dummerweise macht die Dunkelheit das Fotografieren ein wenig schwierig. Nach langem suchen in der Dunkelheit haben wir einen Kiwi gefunden. Wahrscheinlich ist das der Renomier-Kiwi von ganz Neuseeland.

komplett nackiger Kiwi   Kiwi beim Vespersuchen

Nachdem auch auf Nachfrage kein Kakapo zu sehen war, sind wir weiter nach Timaru gefahren. Natürlich hats geregnet aber am Campingplpatz angekommen gabs einen wunderschönen Regenbogen. Der har uns doch gleich wieder versöhnt mit der Insel.

Regenbogen   Unser Camper und unser Regenbogen

Wie das mit dem Regen hier weitergeht, warum es wirklich schwer ist einen Kakapo zu sehen und was wir sonst noch so vor haben erzählen wir gerne, aber wie ihr wisst, ist das wieder eine komplett andere Geschichte......
 

Taube Möwen

Tauben....
 
....in Christchurch sehen komplett anders aus. Und klingen auch anders....

Taube Möwe

Taube Möwen